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Wir haben den Figuren unserer Krippe unsere Stimme geliehen und laden Sie ein, nachzulesen, was Maria, Josef, der Hirte und die Tiere zu sagen haben könnten.
Maria:
Angekommen. Am Ziel. Bethlehem, voller Menschen von überall
hergekommen.
Lange und beschwerlich war unser Weg und unsere Suche nach einer
Unterkunft.
Hier haben wir endlich unseren Platz gefunden. Auch für unseren
Esel ist Platz. Jetzt wärmt er uns, zusammen mit dem Ochsen.
Lange Zeit konnte ich nicht glauben, dass es wahr werden sollte,
was der Engel zu mir sagte. Alles ist gekommen, wie vorhergesagt.
Ankommen wird auch unser Kind. Es wird einen warmen Platz in der
mit Heu gefüllten Krippe finden. Bestimmt
wird es ein Junge, wie es der Engel vorgesagt hat. Wir werden ihn Jesus nennen.
Ich bin schon jetzt voller Liebe für das Kind. Dankbar sind wir
für dieses Gottesgeschenk.
(Renate Stark lieh Maria ihre Stimme)
Esel:
Weite
Wege machen mir nichts aus. Schwere Lasten zu tragen bin ich gewohnt. Heute
habe ich einen besonderen Auftrag übernommen. Ich bringe eine schwangere Frau
mit ihrem Mann samt Reisegepäck von Nazareth nach Bethlehem. Arme Leute. Und
ich bin ein armer Esel.
(Eckhard Sckell lieh dem
Esel seine Stimme)
Josef:
Es gibt Ereignisse im
Leben, die alles verändern, die sogar einen selbst im Kern verändern. Meine
schöne Braut Maria und ich sollten heiraten und ein gemeinsames Leben beginnen.
Ich sollte bald meine eigene Familie gründen und war so voller Vorfreude. Wie
einen Blitzschlag durchzuckte es mich daher, als ich erfuhr, dass sie bereits
vor diesem lang ersehnten Tag ein Kind unter dem Herzen trug. Tief gekränkt war
ich. Doch meiner Liebe tat es keinen Abbruch. Ich konnte meine Maria nicht
öffentlich bloßstellen, aber ich konnte sie auch nicht mehr zu meiner Frau
machen, denn das war sie nicht mehr. Mein Herz.
Ich war ein gebrochener Mann. Was sie mir erzählte, das hörte ich nicht, bis es
mich wiederfand. Die glockenhelle Stimme, die sagte, dass jenes Kind keines
andern Mannes Kind sei, sondern der Heiland selbst, der mir in jener Nacht
mitanvertraut wurde. Jetzt sind Maria und ich wenige Monate verheiratet und
haben seitdem viel Unglaubliches erlebt. Aber was ich heute Nacht gesehen habe,
übertrifft alles bei Weitem. Sein Kind ist geboren. Mein Kind ist geboren.
Unser aller Kind und Hoffnung ist geboren in Bethlehem, im Hause Davids.
Halleluja! (Sophie Ravandi lieh Josef ihre Stimme)
Ochse:
Ich
liege hier im Stall neben der Krippe und kann mit meinem Atem für etwas Wärme
sorgen.
Man
hält mich bestimmt nicht für besonders klug, aber schon im Alten Testament bei
Jesaja ist von mir die Rede. Sinnbildlich bin ich das Symbol für das Volk
Israel und ich habe erkannt, dass Gott in diesem Kind zur Welt gekommen ist.
Und
wenn ich das erkenne, dann müssen es die Menschen doch auch tun.
(Ingrid
Delimaras lieh dem Ochsen ihre Stimme)
Hirte:
Mein Name ist Nathan. Ich
bin Hirte auf den Feldern in der Nähe der Stadt Bethlehem. Ich hüte Schafe und
habe ein Auge darauf, dass keins ausbüchst oder verlorengeht. In dieser finsteren
Nacht war alles anders als sonst: die Schafe waren unruhig und umtriebig. Ich
hatte alle Hände voll zu tun, um sie beisammen zu halten. Und dann ist etwas
Unglaubliches passiert: es wurde hell – ein Licht leuchtete auf noch heller als
die Sonne und ein Engel hat mich auf dem Feld besucht. Er hat gesagt: „Fürchte
dich nicht! Ich verkündige dir große Freude. Denn heute ist der Retter geboren:
Christus, der Herr in der Stadt Davids!“ Plötzlich wurde es wieder dunkel, der
Engel war weg und jetzt ich bin auf dem Weg und sammele meine Hirtenfreunde
ein. Ich erzähle ihnen alles und wir machen uns direkt auf den Weg nach
Bethlehem, um das Kind mit eigenen Augen zu sehen.
(Theresa
Fischer lieh dem Hirten ihre Stimme)
Schaf:
Mein Leben besteht aus schlafen -grasen-
beobachten - auf einen anderen Fleck trotten und wieder grasen und dann wieder
schlafen. Manchmal, wenn die jungen Schafe der Herde besonders doll rumtoben,
döse ich vor lautet Stress auch beim Grasen ein. Ich brauche meine Ruhe und
brauche meinen Schlaf. Die anderen spotten manchmal ich sei ein Schlafschaf.
Doch ich habe einfach schon viel erlebt, viele verschiedenen Weideflächen
gesehen und bin meinem Hirten immer treu gefolgt, da hat man sich ja wohl ein
bisschen Ruhe am Lebensabend verdient. Mit der Ruhe war es eines Nachts aber
schlagartig vorbei. Wir waren alle behütet am Schlafen, da wurden wir geweckt
von hellem Licht und singenden Stimmen. Ich musste meine müden Augen richtig
zusammenkneifen, um überhaupt was erkennen zu können. Ich bin ein Schaf, ich
hätte in Panik und den Fluchtmodus verfallen müssen. Doch mein Hirte war ganz
ruhig und auch ich spürte trotz der Blendung ein wärmendes Hell. Die Stimmen
erzählten meinem Hirten etwas von einem Neugeborenem Kind und dass wir da
unbedingt mit hinziehen müssen. Mitten in der Nacht - soll ich altes Schaf
aufbrechen? Auf unbekannte Wege? Ohne überhaupt zu begreifen, was Sinn und
Zweck der Reise war?! Aber gut, mein Hirte war motiviert und ich folgte treu.
Mürrisch im Gemüt, Müde in den Knochen aber doch sehr neugierig, auf das was
mich erwarten würde. So eine Aufbruchsstimmung hatte ich noch nie erlebt. Das
muss ein ganz besonderer Neugeborener sein. Und die Atmosphäre in der Krippe
dann war richtig besonders. Es kam mir vor wie ein Zauber, der über uns allen
Lag als wir das Kindlein in der Krippe sahen. Und auch Ochs und Esel machten
mir altem Schaf Platz, sodass ich gemütlich lag. So mürrisch ich auch
losgetrabt war mitten in der Nacht, so tief zufrieden bin ich nun darüber das
nochmal in meinen alten Jahren miterlebt zu haben. Ein richtiger
Weihnachtssegen.
(Sophia Gerson lieh dem Schaf ihre Stimme)
Gänse und Hühner:
Die großen Tiere können sehen, was da in der Krippe
ist. Durch den Stall flattern, um nachzuschauen? Das geht nicht. Hier ist so
ein Frieden, seit die Frau das Kind geboren hat. Mit den Enten sitzen wir
Hühner auf dem Boden und schauen uns glücklich an. Still, dass uns nichts
entgeht! Es muss was Besonderes sein mit diesem Kind. Wenn es Morgen wird, wird
unser Hahn sicher noch schöner krähen als sonst. Alles Geflügel im Dorf muss
doch wissen: Der Heiland der Welt ist geboren. Und zur Welt gehört das Geflügel
auch.
(Martin Streck lieh dem Geflügel seine
Stimme)
Stall:
Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal im Mittelpunkt
des Weltgeschehens stehen würde. Im Stall werden normalerweise keine
Königskinder geboren. Niemand bringt Geschenke, niemand huldigt. Selbst gebetet
wird selten. Meist geht es handfest zu, Doch nun liegt Gottes Sohn in meinem Weidenkorb.
Mitten unter uns. Nicht nur in Bethlehem, auch hier in Dörnigheim kommt er zur
Welt. Wie gut, dass meine Tür für ihn offenstand.
(Ines
Fetzer lieh dem Stall ihre Stimme)
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