Berliner Str. 58
63477 Maintal
„Mein
Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Im Angesicht des bevorstehenden
Todes schreit Jesus am Kreuz verzweifelt diese Frage heraus. Diese Frage, die
eigentlich gar keine Frage ist, sondern Klage. Ausdruck purer Verzweiflung.
„Mein
Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Genau diese Worte hat nicht nur
Jesus am Kreuz gerufen, sondern viele andere Menschen auch in ihrer Not. Es
sind ursprünglich Worte aus den Psalmen. Psalm 22.
Dahinter
steht die Frage: Wie kann Gott das Leid, diese Katastrophe zulassen? So fragen
viele angesichts des Erdbebens in der Türkei und in Syrien, aber auch
angesichts des Krieges in der Ukraine. Oder jetzt auch angesichts des
schrecklichen Zugunglücks in Griechenland.
Für
manche ist damit das Thema Gott komplett erledigt. Was kann das schon für ein
Gott sein, der solches Unglück zulässt. Gott gibt es nicht!
Andere
fragen: Warum greift Gott nicht ein? Kann er nicht? Oder will er nicht? Wenn er
der allmächtige Schöpfer und Erhalter der Welt und des Lebens ist, dann müsste
er doch jetzt eingreifen!
Gott
ist nicht einfach der rettende Held, der in der Not zur Stelle ist. Wir
erfahren ihn als den, der mitleidet und mittrauert. Jesus am Kreuz, der die
größte menschliche Not erlitten und ausgehalten hat. Wir erfahren ihn als den,
der unsere Klage hört, aber auch als den, den wir anklagen können und der sich
über das Elend erbarmt. Gott ist Mensch geworden. Er weiß um das Elend des
eigenen Lebens. Schließlich hat er ja selbst gerufen: „Mein Gott, mein Gott,
warum hast Du mich verlassen?“ Wenn wir leiden, leidet Gott mit. Das ist für
mich Trost.
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