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Wo ist mein Platz im Leben?

Gedanken zum Sonntag, 26. März 2023 

von Pfarrer Eckhard Sckell

Mein Platz. Hier sitze ich. Hier gehöre ich hin. Nicht da vorne, nicht dahinten, nicht da drüben. Nein, hier. Überall, wo wir hinkommen, suchen wir uns den passenden Platz aus.
Wo ist mein Platz im Leben? Wo gehöre ich hin? Und wer soll neben mir sitzen? An wessen Seite will ich sein? Das sind ganz wesentliche Fragen, die einem immer wieder das Leben stellt.
Dass Gott von sich aus neben uns steht und mit uns geht, das ist eigentlich die wichtigste Glaubenserkenntnis. Johannes und Jakobus hatten sie offensichtlich nicht gehabt als sie Jesus baten: „Gib uns, dass wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit.“ (Mk 10,37) Sie waren sich unsicher. Sie rangen noch darum. Sie dachten, es wäre etwas Besonderes, neben Jesus zu sitzen zu dürfen. Ein Privileg. Und nur die besten Jünger würden in diesen Genuss kommen. Aber da haben sie weit gefehlt. Wir können uns diesen Platz nicht durch besondere Leistungen verdienen.
Jesus an der Seite zu haben bedeutet auch immer einen an der Seite zu haben, der auf alle Anerkennung, auf alle Macht, auf allen Reichtum, auf alle Herrschaft verzichtet. Der uns durch sein eigenes Leben sagt: „Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein.“ (Mk 10,43-44) Menschliche Größe gewinnen wird dadurch, dass wir den richtigen Dingen und den richtigen Personen in unserem Leben Platz geben.